Der im Vorfeld als „Tortur“ titulierte Ironman Lanzarote avancierte zum erwartet schweren Rennen für das Trio des Nordhäuser Orthim Triathlon-Teams um Dennis Morgenstern, Karsten Knape und Sylvester Mackensen. Ob Wellen beim Schwimmen, Wind und über 2.500 Höhenmeter auf dem Rad oder die schonungslos brennende Sonne beim Lauf – die drei waren sich anschließend einig: Lanzarote war nicht nur aufgrund der berühmt-berüchtigten Ironman-Distanz (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,195 km Laufen) eine ganz besondere Herausforderung.Trotzdem zeigten die Rolandstädter erneut, dass sie mit den weltweit besten Triathleten mithalten können. Dennis Morgenstern stieg bereits nach genau einer Stunde aus dem Atlantischen Ozean und sicherte sich damit eine hervorragende Ausgangsposition für seine Paradedisziplin auf dem Rad. Mit dem Ziel im Optimalfall die Top Ten bei über 200 Startern in seiner Altersklasse M35 zu erreichen, beendete er als 13. die Auftaktdisziplin. Auf den folgenden knapp sechs Stunden lag Morgenstern, für den es der erste Ironman seit einer Kreuzband-Operation war, lange Zeit unter den besten Zehn und büßte erst gegen Ende wenige Plätze ein. „Da ich die Strecke aus dem Trainingslager kannte, konnte ich sie mir gut einteilen, was mir super gelang“, erklärt Morgenstern, der schließlich noch einen Marathon vor sich hatte. Erneut auf Rang 13 liegend hatte er mit nicht mal zwei Minuten Rückstand auf den Finnen Paavo Hiltunen (10.) noch alle Chancen und als er zur Halbmarathon-Marke dann bereits den begehrten zehnten Platz inne hatte, gab er ihn bis ins Ziel nicht mehr ab. „Vielleicht war es der wärmste Marathon, den ich je gelaufen bin. Hinzu kam das anspruchsvolleProfil. Trotzdem denke ich, dass ich wieder kommen werde, denn es hat wirklich Spaß gemacht“, blickt der Nordhäuser bereits voraus. Auch im Gesamtklassement spiegelt sich die gute Leistung Morgensterns wieder. Nach 10:09:19 Stunden war er 21. der über 1.200 gestarteten Altersklassen-Athleten. Nur wenige Minuten hinter Morgenstern erreichte auch Karsten Knape, Bruder von Mountainbiker Martin, das Ziel auf der Kanareninsel und wurde in derselben Altersklasse 14. Nachdem er beim Schwimmen zehn Minuten hinter seinem Teamkollegen lag, fuhr er auf dem Rad in 5:41 Stunden exakt dieselbe Zeit und arbeitete sich dadurch vom 78. Altersklassenplatz unter die besten 20 nach vorne. Auch auf dem Marathon verteidigte Knape das Ergebnis und schob sich sogar noch etwas weiter nach vorne. Mindestens genauso hoch ist das Abschneiden des dritten im Bunde, Sylvester Mackensen, anzurechnen. Ab Kilometer 50 auf dem Rad blockierte sein unterer Rücken, doch an einen vorzeitigen Ausstieg verschwendete er trotzdem keinen Gedanken. Getreu dem Motto „der Weg ist das Ziel“ erreichte auch der Sondershäuser auf der Lavainsel die Ziellinie – ein wahrer Eisenmann eben.
Johann Reinhardt