Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hat den Triathleten lange einen Strich durch die Rechnung gemacht, spätestens am kommenden Wochen kehrt aber ein Stück Normalität zurück. In der „Hölle von Q“ in Quedlinburg startet ein Quartett des ORTHIM Triathlon Teams, in Cottbus werden die Mitteldeutschen Meister im Nachwuchs gesucht und im polnischen Gdynia findet ein Halb-Ironman statt – alles mit Nordhäuser Beteiligung.
Die „Hölle von Q“ über die Mitteldistanz von 2 Kilometer Schwimmen, knapp 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen hat ihren Namen verdient. Auch die vierte Auflage startet in bewährter Manier im Kiessee Ditfurt, bevor es auf die berühmt-berüchtigte Radstrecke geht. Insgesamt 1.460 Höhenmeter warten hier auf die Athleten, zweimal ist der Hexentanzplatz zu erklimmen und auch die Laufstrecke, welche über die Teufelsmauer führt, hat es mit kurzen, knackigen Anstiegen in sich. „Die Hölle von Q ist einer der härtesten Wettkämpfe, die ich bislang bestritten habe“, blickt Profi-Triathlet Peter Seidel zurück. Im Vorjahr Gesamt-Zweiter, möchte der Nordhäuser aus dem ORTHIM Triathlon Team am liebsten erneut auf das Podium, weiß aber um die starke Konkurrenz mit den deutschen Spitzenathleten um den mehrmaligen Scheunenhof Triathlon-Sieger Christian Kramer, Mitteldistanz-Europameister Patrick Dirksmeier oder Ironman-Sieger Marc Dülsen. „Ich merke, dass die Form kommt, allerdings habe ich auf dem Rad und im Schwimmen nicht so viele Kilometer wie im letzten Jahr absolvieren können. Trotzdem freue ich mich darauf, endlich wieder im Rennen zu starten“, erklärt Seidel. Konkurrenz um fordere Platzierungen erhält Seidel auch aus dem eigenen Team: Laufspezialist Stephan Knopf verzichtet für seinen Premiere-Start in der „Hölle“ das erste Mal seit über 15 Jahren auf eine Teilnahme beim parallel stattfindenden Kyffhäuser Berglauf. Vor zwei Wochen, den Vereinstitelkämpfen der Nordhäuser Triathleten, setzte sich Knopf bereits gegen Seidel durch. Auch wenn es da nur über eine kürzere, flache Distanz ging, sieht sich der Arterner gut vorbereitet: „Ich konnte in allen drei Disziplinen in diesem Jahr einen Sprung nach vorne machen, habe in den letzten sechs Wochen das Training noch mal angepasst und dabei insgesamt über 15.000 Höhenmeter zurückgelegt. Auch die Schlüsselstellen bin ich im Voraus abgefahren. Mein zeitliches Ziel sind fünf Stunden, aufgrund des Streckenprofils habe ich natürlich schon Respekt vor dem Rennen.“ Ausreichend Höhenmeter hat im Vorfeld auch Karsten Knape, 2018 ebenfalls bereits Zweitplatzierter, gesammelt. Das ORTHIM-Quartett in Quedlinburg vervollständigt Dirk Siewert.
Über kürzere Distanzen geht es derweil in der Lausitz beim Cottbuser Triathlon. Laetitia Konschak, Mia Sophie Reinhardt und Thilo Kühne wollen dort bei den Mitteldeutschen Meisterschaften versuchen, um die vorderen Plätze mitzukämpfen. Auch Profi-Triathletin Katja Konschak wird über die ungewohnt kurze Supersprint-Distanz (0,375 km Schwimmen, 10 km Radfahren, 2,5 km Laufen) weiter Wettkampfkilometer sammeln. „Cottbus ist mein erster und letzter offizieller Triathlon-Wettkampf in 2020, da die Coronalage so unsicher ist, dass ich mich gegen einen weiteren Start im Ausland entschieden habe“, so Konschak.
Einen längeren Anreiseweg nimmt der Sondershäuser Sylvester Mackensen in Kauf, denn für ihn geht es an die polnische Ostseeküste nach Gdynia. „Nachdem wir lange auf genauere Informationen zum Rennen warten mussten, habe ich seit Donnerstag die Startunterlagen und freue mich darauf, wenigsten einmal in diesem Jahr an der Startlinie zu stehen“, erklärt Mackensen, für den nach nur drei Wochen gezielter Vorbereitung der Spaßfaktor im Vordergrund steht.
Johann Reinhardt