Der für den Nordhäuser Triathlonverein startende Sondershäuser Dirk Siewert hat es geschafft: Über die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen klassierte er sich bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii als 109. der über 500 Starter seiner Altersklasse im Vorderfeld und unterbot die als Ziel gesetzte Elf-Stunden-Marke in 10:50:54 Stunden deutlich.
Bevor es ins Ziel auf dem Ali’i Drive ging, fing das Unterfangen bereits in den Morgenstunden an. Nachdem am Wettkampftag bereits 3:45 Uhr der Wecker klingele, ging es nach einem kurzen Frühstück weiter mit dem Mietwagen nach Kona. Anschließend folgten die letzten Handgriffe in der Wechselzone: Trinkflaschen am Rad anbringen und noch einmal den Luftdruck der Räder kontrollieren. Siewerts Start war erst eine Stunde nach dem der Profi-Frauen. „Dadurch konnte ich den Mythos Hawaii noch etwas mehr genießen“, blickt der Triathlet zurück. Die Trommeln erklangen, die amerikanische Nationalhymne ertönte und mit einem Kanonenschuss wurden die ersten Athletinnen auf die Strecke geschickt.
Für Siewert lief von Beginn an alles nach Plan – auch das ein oder andere Malheur brachte ihm nicht von seinem Weg ab. Um 7:30 Uhr Ortszeit ging es in die „Waschmaschine“ des Pazifiks: „Da geht es nicht zimperlich zu und man muss Gegenhalten. Mit 1:20 Stunden blieb ich trotzdem im gesteckten Zeitplan.“
Auf dem Rad sorgten die Hitze, Gegen- und der berüchtigte Seitenwind dafür, dass die 180 Kilometer endlos wirkten. Erschwerend hinzu kamen schlechte Straßen, wodurch Siewert vier seiner Trinkflaschen verlor. „Dass meine Elektrolyte auf der Straße lagen, waren keine guten Voraussetzungen für ein Hitzerennen“, blickt der 50-Jährige zurück. Dem geschuldet setzte er in der zweiten Disziplin darauf, sicher die Wechselzone zu erreichen. In den abschließenden Marathon startete Siewert, der sich in Österreich für die Titelkämpfe qualifizierte, trotz Magenproblemen gut. Während viele Teilnehmer nur noch gingen, hatte der Sondershäuser gute Beine und passierte ohne Probleme das berühmt-berüchtigte Energy Lab nach 25 Kilometern: „An den Verpflegungungszonen versuchte ich viel zu trinken und zu kühlen. Dadurch hatte ich noch Reserven.“ Die letzten fünf Kilometer war es so sogar noch Mal möglich, das Tempo zu erhöhen und einige Teilnehmer zu überholen. Für Siewert ein gelungener Abschluss eines langen Tages – und vielleicht kehrt er in den kommenden Jahren noch Mal zurück, denn wer den Mythos Hawaii einmal erlebt hat, kann nicht genug davon bekommen.
Johann Reinhardt