Zum zweiten Mal richtete der LTV Erfurt am vergangenen Wochenende das „TRIndoor“ aus. Für die Sportlerinnen und Sportler war der Indoor-Triathlon ein willkommener Formtest unter Wettkampfbedingungen gepaart mit einer Abwechslung vom Trainingsalltag. Einen Doppelsieg feierten die Nordhäuser Triathleten Stephan Knopf (1.) und Thilo Kühne (2.), die zu diesem frühen Zeitpunkt ihre gute Form unter Beweis stellten und so optimistisch auf die weiteren Saisonhighlights schauen.
In der Roland-Matthes-Schwimmhalle wurden vormittags die schnellsten Schwimmer ermittelt, bevor es anschließend nach kurzer Pause in der benachbarten Hartwig-Gauder-Leichtathletikhalle mit dem Radfahren und Laufen weiterging. Hier starteten die Athleten im Jagdstart: Der schnellste Schwimmer begann auf den in der Hallenmitte aufgestellten Indoor-Trainern, die anderen folgten mit den entsprechenden Zeitrückständen. Gejagter und bis dato Erstplatzierter war der Nordhäuser Thilo Kühne, der die 400 Meter in der Schwimmhalle in 4:44 Minuten bewältigte und so knapp eineinhalb Minuten schneller war als Teamkollege Stephan Knopf (8.). „Das lief wirklich gut, ich war sehr zufrieden“, so Kühne, für den der danach anstehende Lauf aufgrund eines erst seit einigen Wochen überstandenen Außenbandrisses „eine kleine Wunderkiste war“.
Für die Dramaturgie des Wettkampfes war klar, dass der mittlerweile in Erfurt wohnhafte Stephan Knopf auf den dreimal zu bewältigenden 3 Kilometer Radfahren und 1 Kilometer Laufen unter dem Hallendach seine Stärken in der zweiten und dritten Teildisziplin nutzen möchte: „Der Rückstand nach dem Schwimmen war etwas zu groß. Hier hatte ich mit einer um 20 Sekunden schnelleren Zeit gerechnet, was mir aber ohne Wasserschatten nicht möglich war. Rad und Lauf wurde dann im versetzten „Jagdstart“ begonnen. Ich musste also in jeder Runde einen Rückstand von knapp einer halben Minute aufholen. Vor dem zweiten Teil habe ich nicht mehr wirklich mit dem Sieg gerechnet.“
Während es Kühne im ersten Durchgang über 3 Kilometer Radfahren und 1 Kilometer Laufen aufgrund des Fragezeichens hinter seiner Laufform nicht zu schnell angehen wollte und solider Vierter wurde, lief er anschließend zweimal auf Platz zwei. „Mit dem Radfahren war ich sehr zufrieden und mit dem guten Lauf hätte ich im Voraus auch nicht gerechnet“, freut sich Kühne, der am Ende Gesamt-Zweiter wurde.
Dreimal die Oberhand in jedem Lauf behielt trotz seines jeweiligen Rückstandes von 29,3 Sekunden Stephan Knopf und fuhr damit auch den Gesamtsieg bei der zweiten Auflage des „TRIndoors“ ein: „Auf dem Rad merkte ich, dass mein aktuelles Training in die richtige Richtung geht, ich trotz des Rückstandes in allen Durchgängen schnell die Führung übernahm und ordentlich Druck machen konnte. Auch beim Laufen konnte ich weiter Druck aufbauen und sicherte mir, etwas unerwartet in allen drei Durchgängen, den Sieg.“
Knopf war froh, an seinem mittlerweile Heimspiel – für Erfurt startet er bereits in der 2. Triathlon-Bundesliga – teilgenommen zu haben, auch wenn er sich seit Mitte November im Langdistanztraining auf den Ironman Hamburg am 4. Juni vorbereitet. „Ich habe keine Ruhewoche gemacht, war nicht besonders ausgeruht. Deshalb war es auch für mich eine Überraschung, in allen drei Durchgängen gewonnen zu haben, freut mich aber natürlich sehr“, so Knopf, für den als nächster Test das Nordhäuser Doppel mit dem Schwimmen im Badehaus und dem Lauf im Rahmen des Albert-Kuntz-Laufs am 24./25. Februar ansteht.
Im Jugendbereich ebenfalls für den Triathlon Nordhausen e.V. am Start war Mia Sophie Reinhardt, die im Rennen der weiblichen Jugend B über die Super-Sprint-Strecke (0,2 km Schwimmen, 5 km Radfahren, 1 km Laufen) gute Sechste wurde.
Johann Reinhardt