Die siebte Austragung des ICAN Nordhausen am 11. August 2019 ist das Jahr der Rückkehrer auf der Mitteldistanz. Nach Per van Vlerken, der 2013 zur Premiere zuletzt startete, wird auch Lokalmatador Peter Seidel nach seinem Sieg beim letztjährigen kürzeren ICAN 64 nun erneut über die 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21 Kilometer Laufen antreten. Lachender Dritter im Kampf um den Titel könnte Philipp Mock aus Eschwege sein – nach dem Gewinn der Silbermedaille bei der Deutschen Meisterschaft über die Langdistanz im Rahmen des IRONMAN Hamburg am gestrigen Sonntag, dürfte der Drittplatzierte des letztjährigen ICAN Nordhausen mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen in den Südharz reisen.
Seidel gewann bereits 2015 den ICAN Nordhausen
Wie man beim ICAN gewann, weiß der Nordhäuser Profi Peter Seidel bereits: Im Vorjahr siegte er über den kürzeren ICAN64, 2015 holte er über die Mitteldistanz überraschend den ersten Platz und bezwang die deutsche Triathlon-Elite. „Auch in diesem Jahr ist die Form gut, das Podium mein Ziel. Und vielleicht kann ich auch Per etwas ärgern“, hofft Seidel.
Trotz, dass er in diesem Jahr aufgrund von privatem Umzug, Hochzeit, Krankheit und Arbeit erst zwei Rennen absolvierte und sein Training reduzierte, scheint der 30-Jährige gut gewappnet zu sein für seinen Heimwettkampf. Drei Wochen vor dem ICAN wurde Seidel starker Gesamt-Zweiter beim Werratal-Triathlon und sicherte sich durch die schnellste Radzeit aller Starter gleichzeitig den Thüringer Meistertitel über die Olympische Distanz. Ein weiterer Titel könnte nun noch dazu kommen, denn auch das Rennen in der Rolandstadt ist Thüringer Meisterschaft über die längere Mitteldistanz.
Auf dem Weg zum nächsten Spitzenplatz baut Seidel wie 2015 und 2018 auf den Heimvorteil: „Ich kenne die Strecke in- und auswendig, trainiere hier täglich und kenne viele Menschen vor Ort. Auch meine Familie wird an der Strecke sein – das kann mich wie 2015 noch mal beflügeln und die entscheidenden Sekunden ausmachen.“
Deutscher Vize-Meister Mock nur zwei Wochen nach Hamburg erneut in Nordhausen
Neben Seidel starten ein weiterer heißer Aspirant auf eine Topplatzierung beim diesjährigen ICAN Nordhausen, der sich nicht kampflos geschlagen geben möchte. Philipp Mock (Eschwege) hat nach dem dritten Platz im Vorjahr erneut das Podium im Visier. Dabei startete er wie 2018 zwei Wochen im Voraus beim Ironman Hamburg und hat die Belastung einer Langdistanz in den Beinen. Im Vorjahr war er in Nordhausen schon wieder erstaunlich fit, musste sich erst im Zielsprint um Platz zwei Henry Beck geschlagen geben. Hinzu kommt das diesmal in Hamburg gesammelte Selbstvertrauen: Als Gesamt-Fünfter in einem internationalen Weltklassefeld – erstmals blieb der Radspezialist auch im Marathon unter der Drei-Stunden-Marke – sicherte sich der 31-jährige Mock über die Langdistanz die Silbermedaille der Deutschen Meisterschaft. „Aktuell merke ich die Belastung schon sehr, werde die kommenden Tage erstmal regenerieren und die Beine hochlegen. Trotzdem freue ich mich schon sehr auf den Start in Nordhausen“, so Mock.
Nach Pechsträhne: Wöllner hofft auf perfekten Tag in Nordhausen
Gegen seine Pechsträhne im Südharz kämpft außerdem Marcus Wöllner an. Der Leipziger wurde im letzten Jahr auf dem Rad in Führung liegend von einer Wespe gestochen und musste das Rennen vorzeitig aufgeben. „Diesmal hoffe ich gut durchzukommen und endlich bis zum Ende zeigen zu können, was ich kann“, so Wöllner, der gut mit Topfavorit Per van Vlerken befreundet ist und öfter mit ihm trainiert. Auch der 30-Jährige ist ein heißer Anwärter für einen Platz auf dem Podium, was er durch den dritten Platz beim Leipziger Triathlon erneut unterstrich.
Triathlon für die ganze Familie
Neben den ICAN-Rennen am Sonntag über die Olympische Distanz (1-53-10) sowie die Mitteldistanz (1,9-90-21) finden bereits am Samstag, 10. August, im Rahmen des Scheunenhof-Triathlons Rennen für Groß und Klein statt. Rund um den Sundhäuser See locken ab 13:35 Uhr sowohl die WBG Südharz Schüler-Wettkämpfe, Jedermann- und Sprint-Rennen sowie ein abschließender Bambinilauf – und für wen alle drei Disziplinen am Stück noch zu viel sind, der kann auch als Staffel das einmalige Triathlon-Flair miterleben.
Johann Reinhardt